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Hier will ich euch etwas von meiner Auftrittsreise 2008 in Südasien erzählen. Denn es ist ja schön, anderen Menschen erzählen zu können, wenn man etwas ganz Besonderes erlebt hat. Dadurch kann man das Schöne gleich noch einmal durchleben. Dann ist das nicht so schnell aus und ganz vorbei.

Ich mache es jetzt so: Zuerst erzähle und erkläre ich einiges mit Worten. Und dann kommen viel Fotos. Die älteren und geübteren Leserinnen und Leser unter euch können ja den ganzen Text lesen. Und die jüngeren können gleich zu den Fotos springen, die weiter unten kommen.

Also: Es war ganz, ganz toll. Ich bin 12 x geflogen, von einer grossen Stadt zur anderen. In 3 Ländern.

 


 

Ich war in Indien, in Pakistan und in Sri Lanka. Von Zürich aus bin ich nach Delhi in Indien geflogen. Findet ihr das auf der Karte? Dann von Delhi rüber nach Lahore in Pakistan. Von dort runter nach Karachi, auch in Pakistan. Von Karachi nach Mumbai, also wieder zurück nach Indien. Mumbai hiess bis vor kurzem noch Bombay. Was ich als Wort schöner finde als Mumbai. Denn die Stadt ist bombig, einfach super spannend und intensiv. Da passt Bombay besser, finde ich. Aber die Inder finden, dass sie ihrer Stadt nun wieder einen Namen in ihrer eigenen Sprache geben möchten. Und nicht mehr in der Sprache der Engländer, die lange Indien regierten. Und dann ist das auch richtig so.

Von Mumbai bin ich nach Coimbatore geflogen, das ist mehr im Süden, im Zipfel von Indien. Das seht ihr aber nicht auf der Karte. Dann von dort nach Hyderabad. Weiter nach Kolkata (Kalkutta), wieder in den Süden runter nach Chennai. Und von dort nach Sri Lanka, auf die kleine Insel ganz unten, die ein Land ist. Nach Colombo.

Habt ihr alles finden können?

 

In vielen dieser Riesenstädte, in denen ich war, hätte die ganze Schweiz, zumindest die Menschen, 2 x Platz. Das kann man sich schwer vorstellen. Da gibt es Städte mit 15 Millionen Einwohnern. In der Zeit, in der man durch eine solche Stadt in all dem Verkehr fährt, könnte man ebenso gut die Schweiz durchqueren.

Natürlich war es nicht möglich, diese Städte ganz zu erkunden. Es konnte nur ein kleines Fitzelchen sein. Ich musste ja auch auftreten und mich rundherum darum kümmern, dass alles gut klappt in meinen Auftritten. Mit der Technik, mit dem Sound und mit den Bildern.


Ich hatte mit vielen Leuten zu tun. Wurde ständig eingeladen und verwöhnt. Ich war auch in Schulen, ich war auf Besichtigungstouren durch die Städte, mit eigenem Guide (Führer) und Driver (Fahrer), und ich habe auch ganz allein, auf eigene Faust Spaziergänge durch die Städte unternommen und viel fotografiert, denn ich wollte euch nachher ja darüber berichten.

Ihr seid sicher auch schon in anderen Ländern gewesen. Dann wisst Ihr ja, wie das ist: Früh aufstehen, zum Flughafen fahren, abheben und wieder landen. Und irgendwo ganz anders sein, in einer anderen Welt, wo es anders ausschaut und anders riecht und es ganz anderes Wetter gibt. Oder sogar eine andere Jahreszeit.
Ich bin also immer wieder irgendwo angekommen, im Hellen oder im Dunkeln. Und habe Ausschau gehalten nach der Person mit dem Schildchen “Brigitte Schär”. Bei der habe ich mich dann gemeldet. Dann wurde ich im Auto vom Flughafen weg durch die neue Stadt gefahren, erst mal zum Hotel. Und schon ging ein neues Abenteuer los. Ich komme mir dann immer vor wie Lena aus meinem Buch "Die Entführung der Welt", die neugierig loszieht um sich alles anzuschauen.

Ich liebe Abenteuer! Ihr auch?

Es ist ein grosses Abenteuer, eine neue Riesenstadt zu erkunden und erst noch in einem anderen Kontinent. Und da sogar auf der Bühne zu stehen.
Bis jetzt bin ich in 25 Ländern aufgetreten. In 5 Kontinenten.

Nun war ich also in Indien, in Pakistan und Sri Lanka:

Jedes dieser drei Länder ist wunderbar, manchmal fast märchenhaft fremd. Mit herzlichen und hilfsbereiten Menschen. Mit vielen Menschen!

Indien hat über eine Milliarde Einwohner. 1’000’000’000! Das sind neun Nullen hinter der 1! Das sind 143 x mehr Einwohner als die Schweiz hat. Und 12 x mehr als Deutschland hat. Indien ist das 7. grösste Land der Erde, hat aber am allermeisten Menschen.


Wie auch immer: Bei diesen immens vielen Menschen gibt es nebst superreichen Leuten auch sehr, sehr viele, sehr arme Leute. In allen drei Ländern, in denen ich war, gibt es viele arme Menschen. Wenn die ihren Glauben, ihre Religionen und ihre vielen bunten Götter in all den vielen wunderschönen Tempeln nicht hätten, dann wäre für sie alles weniger erträglich.
Gerade in diesen Ländern aber gibt es trotz Armut viel fröhliche Kinder und liebeswerte Erwachsene. Die kommen einem manchmal sogar glücklicher vor, als wir es zuweilen sind.

Über alle drei Länder liest und hört man auch bei uns immer wieder, in Zeitungen, am Radio und Fernsehen. Weil dort Unruhen sind. Weil immer wieder Attentate verübt werden. In vielen Ländern dieser Welt gibt es Unruhen, weil vieles in Bewegung ist und sich sehr vieles verändert. Weil Ungerechtigkeit Hass schürt. Und gewisse Leute Änderungen mit Gewalt herbei führen wollen.
Wenn man aber in diesen Ländern ist, dann vergisst man fast, was man alles hört und liest. Und man spürt vom Gefährlichen nichts. Denn da leben ja die meisten Menschen in Frieden. Und haben einen normalen Alltag, wie ihr auch. Sie arbeiten, um leben zu können und gehen zur Schule, um eine Chance zu haben im Leben. Und vielleicht eine bessere als Ihre Eltern.

In all diesen Ländern, die ich als Autorin, Sängerin und Bühnenkünstlerin immer so bereise, gibt es Menschen, die Deutsch sprechen oder lernen. Die aus Europa stammen. Oder die gerne nach Europa zum Studieren oder für eine Arbeit gehen möchten. Ich bin dieses Mal für das Goethe-Institut gereist. Goethe-Institute, das sind von Deutschland aus organisierte Kulturzentren in der ganzen Welt, die den Kultur-und Sprachaustausch zwischen den Ländern fördern. Zwischen Deutschland als deutschsprachiges Land mit einer bedeutenden Kultur und Wirtschaft, in Vergangenheit und Gegenwart, und allen anderen Ländern. Die Schweiz ist übrigens auch in allen andern Länder der Erde präsent. Durch die Botschaften und Konsulate. Und die zeigen dann, was die Schweiz ist und zu bieten hat. Entscheiden aber auch, wer in die Schweiz kommen darf.

Wir lernen andere Sprachen, damit wir uns in der weiten Welt verständigen können. Damit da ein Austausch ist. Denn so gross die Welt ist, so klein ist sie auch. Mit dem Flugzeug ist man schnell irgendwo anders, wo es ganz anders aussieht. Und die Leute anders aufwachsen und andere Sitten und Gebräuche haben und andere Sprachen sprechen. Die Leute in anderen Ländern interessieren sich aber auch für Europa und unsere Länder und die deutsche Sprache. Und die besuche ich dann. Dann stehe ich auf der Bühne und versuche die Leute zu verzaubern mit meinen Geschichten und Liedern. Und für die deutsche Sprache zu begeistern. Und ich erzähle ihnen auch etwas über die Schweiz.
Natürlich trete ich am liebsten auf Deutsch auf. In dieser Sprache schreibe ich meine Bücher und die kann ich am besten. Wenn da aber Leute im Publikum sitzen, die erst Deutsch lernen oder es noch gar nicht können, für die spreche ich Englisch. Und sie können zu meinen Geschichten und Liedern Übersetzungen auf der grossen Leinwand mitlesen. So verstehen wir uns.
So verstehen mich auch die Kinder. Kinder sind Kinder. Auf der ganzen Welt. Kinder sind überall gleich. Sie haben Freude an guten Geschichten. Die Augen der Kinder in Nord- und Südamerika, in Asien und Afrika, leuchten wie eure Augen. Die Kinder brüllen voller Begeisterung das Monsterlied mit. Sie hören atemlos und hochkonzentriert zu, wenn ich ihnen eine Geschichte “spiele” und sie die tollen Bilder aus den Büchern gross projiziert bewundern können.

Ich habe euch Fotos ausgesucht aus meiner Sammlung. Und sogar einen kleinen Film. Schaut doch mal:

 

Kinder gibt es auf der ganzen Welt. Und alle lieben Kuscheltiere. Das hier ist ein Markt in Lahore, Pakistan.

 

Die Schuhe werden gern zum Verkauf aufgehängt. Das sieht lustig aus. Schuhe pflücken.

 

Nach Pakistan kommen nicht mehr sehr viele AusländerInnen. Weil es ein zu gefährliches Land ist mit seinen Terroranschlägen. Darum freuen sich alle, wenn sie mit jemandem aus dem Ausland aufs Foto können. Sie machen ein Foto oder ich soll eins von uns allen mit meiner Kamera machen. Da ist man im Laufe des Tages dann in vielen Kameras verewigt, mit lauter fremden Leuten.

 

 

Diese drei Jungs freuten sich auch über ein Foto und grüssen euch!

 

Das Wasser in den Flüssen ist alles andere als sauber. Diese Jungs haben aber trotzdem Lust auf ein Bad.

 

Am Strand von Karachi, Pakistan. Der Junge lebt als Kamelführer. Er möchte gern, dass ich eine Runde mitreite. Dafür war es aber zu heiss. 40°!

 

Ich war in so vielen Hotelzimmern. Hier grüsse ich euch aus dem in Karachi.

 

Diese vier Jungs habe ich auf meinem Nachtspaziergang in Mumbai/Bombay getroffen. Sie haben Taschen voll Sachen dabei. Und schauen fern.

 

Das ist mein Publikum für die Abendveranstaltung in Coimbatore. Für Kinder und Erwachsene. In einem ziemlich grossen Saal. Auf einer ziemlich grossen Bühne.

 

Da bin ich in einer Schule in Coimbatore aufgetreten. Mein Publikum trabt an.

 

Wir warten, bis alle da sind. Dann geht die Show los! Was meint ihr zu einer Schuluniform? Hätte ihr gern eine?

 

Film!

Klickt hier auf die orange Schrift. Es dauert aber etwas länger, bis das geladen ist.

Live in indischer Schule

Da seht und hört ihr, wie ich das Monsterlied mit diesen indischen Kindern singe. So ein Mix halt zwischen Deutsch und Englisch, denn ich habe bisher nur eine deutsche Version des Liedes.

Schaut mal, wie ich aussehe nach meiner Vorstellung! Es war so heiss und feucht. Und anstrengend. Aber das habe ich ganz vergessen während der Show.

Autorenkarten werden verteilt.

 

Und Verabschiedung!

 

Blick in ein Schulzimmer dieser Schule. Das schaut ja nicht anders aus als bei uns!

 

Und das ist eine andere Schule. In Hyderabad. Lange nicht jedes indische Kind kann in eine Schule gehen. Viele müssen betteln helfen, damit die Familie überleben kann.

Diese Kinder gehen in eine der teuren Privatschulen, die viel besser als die öffentlichen Schulen sind.

Hier, in dieser Schule, bin ich aufgetreten. Und es war mir sehr wohl.

 

Ein Teil meines Publikums in dieser Schule.

 

Die Tage des elefantenköpfigen Gottes Ganesch werden überall gefeiert. Unzählige Figuren werden für diese Tage hergestellt. Und am Ende des Festes in einer Prozession ins Wasser der Seen und Flüsse geworfen. Der Lehm, aus dem diese Figuren gemacht ist, löst sich im Wasser auf. Alles andere Material wird nach Möglichkeit wieder herausgefischt.

In Kalkutta habe ich für euch Kinder fotografiert. Es sind alles Jungs. Mädchen trifft man nicht oft draussen beim Spielen.

 

 

Diesem kleinen Schuljungen auf dem Weg nach Hause bin ich eine Weile gefolgt.

 

Es gibt in Indien sehr viele freilebende Hunde. Und alle müssen sich um sich selbst kümmern. Bei diesen vielen Menschen fällt aber auch immer was für die Hunde ab.

 

Dieses kleine Mädchen hat gebettelt. Aber vielleicht war es nur ein Spiel für sie. Denn so wie ein richtiges Bettlerkind sieht sie nicht aus, sehe ich erst jetzt auf dem Foto. Sie hat mich schön um den Finger gewickelt, und ich habe ihr etwas gegeben.

 

Ich bin nun weitergeflogen nach Sri Lanka. Das ist die Insel südlich von Indien, die ein Land ist.

Ich bin in der Hauptstadt Colombo aufgetreten und fahre nun zu ein paar Tagen Erholung in den Süden der Insel. (Auf der grossen Karte am Anfang dieses Berichts seht ihr auch Sri Lanka und Colombo. Schau doch mal! Ihr könnt hinauf scrollen und dann wieder hierher zurück.)

Auf der Fahrt besuche ich eine "Turtelfarm". Eine Wasserschildkröten-Schutzfarm.

Die Leute sammeln am Strand die Eier ein, um sie zu essen. Damit sie dies nicht tun, kauft man sie ihnen in dieser Tierschützerfarm ab. Die Eier werden in den Sand eingebuddelt. Und sobald die kleinen Schildkrötchen ausgeschlüpft sind, werden sie ins freie Meerwasser ausgesetzt. Viele Jahre später kommen die Schildkröten genau wieder an diesen Ort zurück, um selber Eier zu legen.

Die Baby-Schildkröte, die ich hier in der Hand halte, wird mal 50 cm lang.

 

 

Hier liegen die Eier. Mit Einbuddeldatum. Immer viele beisammen.

 

Eine Märchenhochzeit! Die Hochzeiten werden sehr aufwändig gefeiert, mit sehr vielen Gästen. Sie dauern oft tagelang und kosten ein Vermögen. Die Ehen sind oft arrangiert. Das heisst, die Eltern von Braut und Bräutigam beschliessen, dass ihre Kinder heiraten sollen. Und die Eltern der Braut müssen alles bezahlen. Was ein grosses Problem ist für arme Familien, besonders, wenn sie ein paar Mädchen zu verheiraten haben.

 

 

Ach, ich möchte euch noch so viel mehr zeigen. Aber mehr Platz habe ich leider nicht.

Alles andere könnt ihr ja selbst erleben!

Ich wünsche auch euch viele bereichernde Reisen und vielfältige Erfahrungen mit der Welt.

Seid lieb gegrüsst

eure





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