Kühne Künste- multimediale Projektwoche

vom 5.- 9. September 2016

mit der Klasse 9G

im Schulhaus Schlossmatt, Münsingen BE

geleitet von Ulrich Zwick, Brigitte Schär (die ersten drei Tage) und der Lehrerin Melanie Schürch

Jede Schülerin und jeder Schüler konnte selber bestimmen, was er/sie in dieser Woche tun will. Auch die Arbeit ausserhalb des Schulhauses war erlaubt.

In einer Vorbesprechung mit der Klasse wurde eine Auswahl an Möglichkeiten angegeben.

Es war eins sehr freies Projekt. Bedingung war, in ihrer/seiner Arbeit musste es eine Verbindung von Text und Bild geben.

Die KursleiterInnen waren da, um die entstehenden Werke zu coachen und mit Rat und Tat zur Verfügung zu stehen.

Niemand wollte allein arbeiten. Es bildeten sich 7 Teams.

3 Gruppen mit Jungs wollten ein Fussballvideo drehen. 1 Mädchengruppe ein Musikvodeo mit selber eingespieltem Song zum Thema "Wir sind alle gleich", denn jede kommt aus einem anderen Land.

2 Mädchengruppen entschieden sich für ein Fotobuch über Freundschaft.

1 Gruppe Jungs wolten eigentlich ein nächtliches Video über Planeten drehen und dafür ein Teleskop einsetzen. Aus dem Projekt wurde aber nichts. Es wurde abgeändert zu einem Buch über die Schönheit der Planeten und die ganz andere Schönheit der Erde und der Heimat.

Bevor sich die verschiedenen Gruppen alle an die individuelle Arbeit machten, schrieb jede und jeder einzeln eine Kürzest-Geschichte und illustrierte sie.

Aus den Texten ist ein Video mit Textlesungen entstanden und ein Buch als Gemeinschaftswerk.

Bis Ende der Projektwoche waren alle Werke vollendet und wurden in einer Ausstellung im Schulhaus gezeigt.

Das Buch-Gemeinschaftswerk

Illustrierte Kurzgeschichten

Als PDF (1.9 MB)

Daraus hier eine Geschichte

Die Frau am Strassenrand
von Marvin Herzig

An einem wunderschönen Mittwochmorgen, ging ich wie jeden Tag arbeiten. Ich
fuhr mit dem Auto zur Filiale und bereitete mich auf den beginnenden Tag vor.
Ich wusste, dass es ein harter Tag werden würde, weil wir bei den Trekking-
Schuhen Ausverkauf hatten und die neue Wandersaison startete.
Wir öffneten um 8.00 Uhr und das Geschäft war schon ein paar Minuten später
voll.
In der Mittagspause war ich so froh, dass ich mich mal ein bisschen setzen konnte,
weil ich die ganze Zeit am Stehen war und durchgehend Kunden bei den
Wanderschuhen beraten hatte.
Als ich am Abend das Geschäft verlassen konnte, waren meine beiden Beine vom
vielen Herumlaufen und Schuhe Holen im Lager so müde, dass ich jederzeit auf
einem Stuhl hätte einschlafen können.
Als ich mit dem Auto nach Hause fuhr, sah ich eine Frau am Strassenrand. Sie
hielt einen Luftballon in der rechten Hand und lächelte mich so hässlich und
unecht an, als hätte sie jemanden umgebracht.
Noch in derselben Nacht konnte ich so schlecht schlafen, wie schon lange nicht
mehr. Ich erinnerte mich immer wieder an die Frau am Strassenrand.
Am nächsten Morgen, es war Donnerstag, als ich zur Arbeit fuhr, sah
ich die Frau wieder.
Und dann sah ich sie überall.
Es wurde so schlimm, dass ich wenige Monate später zu einem Psychiater ging.
Er konnte mir zum Glück helfen. Und so verschwand die Frau mit dem Ballon in
der rechten Hand und dem hässlichen Lachen wieder aus meinem Leben.
Jahr um Jahr verging. Und immer noch schneller gingen die Jahre vorüber.
Bevor ich starb, beschäftigte diese Frau mit dem Ballon mich noch einmal. Ich
überlegte mir nämlich, wie viel Zeit und schöne Momente in meinem Leben ich
verschwendet hatte, weil ich an diese Frau mit dem Ballon denken musste, die

doch eigentlich gar keine Bedeutung in meinem Leben hatte.
Genau in dem Moment, als ich starb, sah ich die Frau ein letztes Mal. Sie stand
am Strassenrand und lachte laut und hässlich. Dann liess sie den Ballon los, und er
verschwand in den Himmel.

Video-Textlesungen in der Bibliothek

(nur als Bildschirmfoto. Videos nicht einsehbar)

Eins der Videos

Ausschnitt aus dem Video von Marvin und Hamudi

Fussballstory

Die Video geht in einem neuen Fenster auf und soll nur kleinformatig, als nicht bildschirmfüllend, betrachtet werden.

     Video

Die Bücher